Wie Dr. Nils Kluger mit KI und Kommunikation das Recruiting bei der BSH gestaltet

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Foto: BSH

Dr. Nils Kluger ist Head of People Acquisition Germany bei der BSH Hausgeräte GmbH, einem der führenden Hersteller von Hausgeräten weltweit. Im Interview mit dem Berufswelt Journal spricht der erfahrene HR-Manager über die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Recruiting, die Bedeutung internationaler Arbeitgebermarkenführung und warum die Schnittstelle zwischen Technologie und HR immer entscheidender wird. Kluger bringt langjährige Führungserfahrung und ein tiefes Verständnis für Kommunikation und strategische Personalarbeit mit. Geprägt unter anderem durch seine Tätigkeit bei der Bundeswehr und seine akademische Auseinandersetzung mit Kommunikationsethik.


Herr Dr. Kluger, wenn Sie heute auf Ihren ersten Arbeitstag bei der BSH zurückblicken: Was hätten Sie damals gerne über das Unternehmen gewusst, das Sie heute als selbstverständlich erleben?

Bei meinem Einstieg vor über 12 Jahren hätte ich gerne gewusst, wie stark die BSH von Technologie- und Zukunftsthemen geprägt ist. Heute erlebe ich, wie Künstliche Intelligenz und IoT unseren Arbeitsalltag bestimmen. Das wirkt sich natürlich darauf aus, welche Talente wir suchen, für uns gewinnen, entwickeln und langfristig halten wollen.

Die BSH entwickelt Hausgeräte, Services und digitale Lösungen, die weltweit im Alltag präsent sind. Wie beeinflusst diese Produkt- und Servicevielfalt Ihre Personalarbeit konkret?

Unsere Produktvielfalt spiegelt sich in unseren gesuchten Kompetenzprofilen wider – vom Data Scientist bis zum Mechatroniker. Dabei suchen wir häufig Talente, die an den Schnittstellen zwischen Hardware und Digitalisierung arbeiten. Diese Vielfalt eröffnet auch abwechslungsreiche Karrierewege.

Die BSH ist mit ca. 57.000 Mitarbeitenden global aufgestellt. Wie gelingt es Ihnen, in einem so internationalen Umfeld eine gemeinsame Arbeitgebermarke glaubwürdig und erlebbar zu machen?

Wir setzen stark auf Storytelling durch Mitarbeitende weltweit – zum Beispiel mit Formaten wie #GetToKnowBSH, die unsere Arbeitgebermarke authentisch erlebbar machen. Dabei gibt unser global gültiges Leitbild „Tomorrow is our home“ weltweit Orientierung, lässt aber Raum für lokale Anpassungen.

Karrierewege verlaufen selten geradlinig. Gab es in Ihrer persönlichen Laufbahn eine Wendung, die besonders prägend war?

Der Wechsel von der Bundeswehr in die Wirtschaft, und damit von der PR in die HR, war für mich ein echter Wendepunkt. Heute nutze ich Führungs- und Kommunikationskompetenzen aus beiden Welten: Strategisches Denken, klares Kommunizieren und die Fähigkeit, Teams auf ein Ziel einzuschwören. Das hilft mir, die Talentgewinnung bei der BSH aktiv zu gestalten.

Welche Herausforderung im HR-Bereich wird aktuell oft unterschätzt und wie gehen Sie und Ihr Team bei der BSH damit um?

Die Veränderung durch Künstliche Intelligenz und die Notwendigkeit, HR-Arbeit datengetrieben auszurichten, wird oft unterschätzt. Vor allem ohne dabei die Menschen aus dem Blick zu verlieren. Bei der BSH setzen wir KI-Tools bereits gezielt in Bereichen wie Active Sourcing und Datenanalyse ein. Zusätzlich haben wir in unserem Team eine interne KI-Expertengruppe gegründet, die neue Anwendungsmöglichkeiten für den HR-Bereich identifiziert. Unser Ziel bleibt: Menschen zusammenzubringen, sodass echter Business Impact entsteht, auch in einer Welt, in der verfügbare Daten rasant wachsen.

Vielen Dank für das Gespräch.


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