„People Company: Driven by Technology“ – Wie OTTO Recruiting, New Work und Talentförderung neu denkt

Nicole Heinrich otto

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Vom Versandhändler zur digitalen Plattform – OTTO hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Doch was bedeutet das für die Personalarbeit? Nicole Heinrich, Head of Apprenticeship Management & HR Marketing, gibt spannende Einblicke in moderne Recruiting-Prozesse, agile Arbeitsweisen und Karrierechancen im Unternehmen. Sie erklärt, wie OTTO sich als attraktiver Arbeitgeber positioniert, welche Rolle KI im Recruiting spielt und warum New Work mehr ist als nur ein Trend.


Nicole, OTTO hat sich vom klassischen Versandhändler zu einer der größten E-Commerce-Plattformen Deutschlands entwickelt. Wie beeinflusst dieser Wandel eure Personalarbeit?

Das stimmt. OTTO ist schon lange kein klassischer Versandhändler mehr. Heute ist OTTO ein E-Commerce-Unternehmen und mit mehr als 18 Millionen Artikeln der größte deutsche Onlineshop. So wie OTTO sich immer wieder neu erfindet, verändert sich auch die Arbeitswelt im Laufe der Zeit. Wir haben heute einen hohen Bedarf an Menschen mit Skills in den Tech-Bereichen. Dabei sind Technologie-Verständnis und digitales Know-How Fähigkeiten, nach denen wir suchen – ob Software-Entwickler, AI-Experten oder Data-Analysten.
Rund jeder dritte Job bei OTTO ist heute ein Tech-Job in den Bereichen E-Commerce, Business Intelligence und IT.

OTTO versteht sich als „people company: driven by technology“. Aber der Wettbewerb um Tech-Talente ist groß. Das hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Wir haben deshalb unter anderem unseren Bewerbungsprozess fortlaufend angepasst. Schnelles Bewerben ohne Anschreiben, direkter Kontakt mit den Fachbereichen und Transparenz bei den Themen sind uns dabei besonders wichtig. Benefits wie flexibles Arbeiten mit der Möglichkeit von Remote Work, Sabbaticals, Jobsharing und Teilzeitmodelle sind in der Zielgruppe stark gefragt und werden aus diesem Grund auch bei OTTO angeboten.

Die dynamischen Entwicklungen der E-Commerce Branche sorgen für weitere Bedarfe. So sind kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung der Mitarbeiter entscheidend, um mit den sich schnell ändernden Anforderungen des E-Commerce Schritt zu halten. OTTO-Mitarbeitende haben hier diverse Möglichkeiten – von Vorträgen und Impulsen bis hin zu Workshops und Seminaren.

Ihr setzt stark auf eine digitale und agile Unternehmenskultur. Wie zeigt sich das konkret im Recruiting und im Arbeitsalltag bei OTTO?

Unsere HR-Teams arbeiten nach Kanban. Hierbei handelt es sich um eine agile Arbeitsmethode, die mithilfe von einzelnen Arbeitsschritten funktioniert. So nehmen wir zum Beispiel stetig Verbesserungen an unserer Karrierewebsite oder dem Bewerbermanagement-System vor. OTTO möchte so flexibel wie möglich auf die sich wandelnden Anforderungen der potenziellen Talente reagieren.

Neben den fachlichen Anforderungen legen wir einen hohen Wert auf Soft Skills: Teamwork, Flexibilität und Kommunikation sind in einer agilen Arbeitsumgebung essenziell. All unsere Teams arbeiten oft nach agilen Prinzipien wie Kanban. Dies erfordert Flexibilität und Anpassbarkeit an Veränderungen. Meetings bei OTTO sind deshalb zum Beispiels möglichst kurz und zielorientiert. Dabei unterstützen uns digitale Kommunikationstools, wie Microsoft Teams, um die Abstimmungen so effizient wie möglich zu halten.

Viele sprechen über New Work – ihr lebt es. Was bedeutet das bei OTTO konkret für Mitarbeitende in Bezug auf Arbeitsmodelle, Führung oder Entwicklungsmöglichkeiten?

Unser Geschäftsmodell als Plattform ist dynamisch und wandelbar. Wir entwickeln uns stetig weiter, haben dafür aber zehn Leitlinien definiert, die unser Handeln bestimmen und Orientierung bieten. Menschenorientiertes Miteinander auf Augenhöhe, Kundenzentrierung, Performance und Verantwortungsübernahme sind nur einige dieser Wegweiser.

Bezogen auf das konkrete Arbeitsmodell arbeiten die Kolleginnen und Kollegen bei uns nach dem Prinzip des Activity Based Working. Das bedeutet, dass Mitarbeitende an dem Ort arbeiten, der am besten geeignet ist, um eine Aufgabe optimal zu erfüllen – egal ob remote, im Büro oder an einem anderen Ort. So können kreative und kollaborative Tätigkeiten beispielsweise in dafür ausgestatteten, sogenannten „Projektgaragen“ bei uns auf dem Campus stattfinden. Für Stillarbeit gibt es Bibliotheken mit schalldämmenden Wänden.

otto campus
OTTO Campus

New Work bedeutet für uns ebenso die Anerkennung individueller Lebensmodelle der Kolleginnen und Kollegen. In unserem hybriden Arbeitsmodell kann bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit remote erfolgen, flexibel einteilbar und ohne feste Anwesenheitstage für alle. Im Rahmen sogenannter Kollaborationssprints entscheiden die Teams dann selbst, wie das hybride Arbeiten im Detail ausgestaltet wird und an welchen Tagen das Team vor Ort zusammenkommt.

Es ist uns besonders wichtig, dass unsere Kolleginnen und Kollegen sich kontinuierlich weiterentwickeln und voneinander lernen. Dafür bieten wir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten wie Online-Kurse, Workshops oder interne Sessions an. Die Karrieremöglichkeiten bei OTTO sind vielfältig. Neben einer klassischen Karriere mit disziplinarischer Führungsverantwortung können Kolleginnen und Kollegen auch einer Expertenkarriere nachgehen.

Ihr seid bekannt für eine offene Unternehmenskultur. Wie sorgt ihr dafür, dass neue Mitarbeitende sich schnell einbringen und Teil dieser Kultur werden?

Zum offiziellen Start bei OTTO nehmen alle neuen Kolleginnen und Kollegen – unabhängig von Position und Fachbereich – an unseren „Starter Days“ teil. Hierbei handelt es sich um mehrere Tage mit Vorträgen und Impulsen, um den neuen Talenten den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Die Kolleginnen und Kollegen bekommen einen Überblick über alle relevanten OTTO-Themen: Es gibt zum Beispiel Informationen zum firmeninternen Intranet, dem Otto Group Campus und der OTTO-Kultur. Die Mitarbeitenden bekommen ebenfalls detaillierte Einblicke in die wichtigsten aktuellen Projekte bei OTTO und Impulse zum Thema Kundenorientierung. Eine Fragerunde mit dem OTTO-Bereichsvorstand ist auch immer Teil der „Starter Days“.

Was für die neuen Kolleginnen und Kollegen an diesen ersten Tagen aber fast das Wichtigste ist, ist das Kennenlernen untereinander. Mitarbeitende können so erste Kontakte knüpfen und gemeinsam mit Gleichgesinnten die neue Arbeitsumgebung kennenlernen.

Kannst du uns zum Abschluss noch eine Erfolgsgeschichte eines Mitarbeitenden erzählen, der durch die OTTO-Kultur und Weiterentwicklungsmöglichkeiten besonders gewachsen ist?

Wir haben viele Kolleginnen und Kollegen, die lange bei OTTO sind. Sie haben beispielsweise mit einer Ausbildung bei uns gestartet und sich dann über Junior-Positionen bis zu Führungskräften weiterentwickelt. Besonders eine Kollegin fällt mir da ein. Sie hat als Auszubildende zur Fachinformatikerin bei uns angefangen und sich bereits während der Ausbildung in berufsübergreifenden Projekten engagiert. Über anschließende Projektleiterpositionen konnte sich die Kollegin hin zu einer Führungskraft im OTTO-Marktplatzgeschäft entwickeln. Neben ihrer Vollzeit-Tätigkeit hat die Kollegin sogar ihren Master-Abschluss gemacht.

Wir sind bei OTTO besonders stolz darauf, Mitarbeitende mit unserem Leadership Development Programm zu fördern und individuell passende Wege zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen zu identifizieren.

Vielen Dank für das Gespräch.


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