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In unserem Interview spricht Katharina Deierlein, Leiterin für Recruiting, Sourcing und Employer Branding bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG, darüber, wie das Unternehmen junge Talente anspricht und fördert. Von innovativen Rekrutierungsstrategien über spannende Onboarding-Prozesse bis hin zu gezielten Weiterbildungsprogrammen – Deierlein gibt spannende Einblicke in die Arbeitswelt bei Würth und zeigt, wie das Unternehmen den Herausforderungen des Fachkräftemangels begegnet. Sie verrät außerdem, welche besonderen Chancen Auszubildende und Berufseinsteiger bei Würth erwarten.
Welche Strategien verfolgt die Adolf Würth GmbH & Co. KG, um junge Talente, insbesondere Schüler, Studenten und Berufseinsteiger, für eine Karriere im Unternehmen zu gewinnen und zu begeistern?
Die Nachwuchsförderung ist bei Würth seit jeher wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. Daher entwickeln wir – gerade mit Blick auf den steigenden Fachkräftemangel – das Schul- und Hochschulmarketing kontinuierlich weiter und gehen bei der Ansprache junger Talente neue Wege.
Ein Beispiel hierfür sind Veranstaltungen wie unsere After School Party, wo sich junge Erwachsene nicht nur mit aktuellen Azubis und dem Ausbildungsteam über den Berufseinstieg bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG austauschen können, sondern wie zuletzt in lockerer Atmosphäre e-Sport Profis wie MoAuba und DullenMIKE kennenlernen. Die Idee dahinter ist, junge Menschen entlang ihrer Interessen in der alltäglichen Lebenswelt zu erreichen. Und das kann auf vielfältige Weise passieren – egal ob auf unseren Social Media Kanälen, bei Schulkooperationen, Gast-Vorlesungen an der Uni oder auch über die klassische Ausbildungsmesse. Wichtig ist uns, dass wir für alle Nachwuchskräfte so viele positive Kontaktpunkte wie möglich schaffen.

Wie gestaltet die Adolf Würth GmbH & Co. KG den Onboarding-Prozess, um neuen Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern und sie schnell in die Unternehmenskultur zu integrieren?
Wertschätzung spielt bei Würth eine große Rolle – das beginnt beim ersten Kontakt im Bewerbungsprozess. Wir gestalten den Übergang vom Recruiting zum Onboarding bewusst fließend, um bis zum Eintritt ins Unternehmen eng im Austausch zu bleiben.
Die ersten Arbeitstage der neuen Kolleginnen und Kollegen starten mit unserem „Hello People“-Format. Das ist ein mehrtägiges Onboarding-Event, bei dem Mitarbeitende die einzigartige Unternehmenskultur gleich zu Beginn erleben können. Dazu gehören beispielsweise eine Talkrunde mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat, aber auch das persönliche Netzwerken und das Kennenlernen des Campus sowie der Kultureinrichtungen. Daran anknüpfend beginnt die fachliche Einarbeitung in den jeweiligen Abteilungen, die je nach Tätigkeit um weitere Programme oder individuelle Vertiefungsmodule ergänzt wird.
Welche Rolle spielt die persönliche Weiterentwicklung in Ihrer HR-Strategie und wie unterstützen Sie Mitarbeiter dabei, ihre Karriereziele zu erreichen?
Bei Würth sind wir davon überzeugt, dass Karriere viele Facetten hat und jeder seinen Weg findet. Deshalb beginnt für uns das persönliche Wachstum immer beim Menschen selbst, mit seinen Talenten und Fähigkeiten sowie dem Willen, diese im Unternehmen zu entfalten.
Ein Beispiel für die unterschiedlichen Entwicklungsprogramme ist „MOVE – Motivieren. Orientieren. Veränderung. Entwickeln“. Dabei entwickeln wir Mitarbeitende zu Fach- und Führungskräften weiter. Würth setzt bei der persönlichen Weiterentwicklung auf nachhaltige Transferkonzepte, ein gutes hauseigenes Netzwerk sowie eine stets individuelle Begleitung der Mitarbeitenden.
Können Sie uns Beispiele für Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten nennen, die besonders gut ankommen?
Das erwähnte MOVE-Programm kommt im Unternehmen sehr gut an. Aber auch die „Genius AG“ ist bei den Mitarbeitenden sehr beliebt. Dabei arbeiten Kolleginnen und Kollegen im Auftrag der Geschäftsleitung an zukunftsweisenden Projekten – quasi wie eine interne Unternehmensberatung – und präsentieren ihre Idee vor einem Fachgremium. Als Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit erhalten die Teilnehmenden nach Abschluss eine sogenannte Bildungsaktie, die der persönlichen und beruflichen Weiterbildung dient und individuell eingelöst werden kann, zum Beispiel für externe Seminare, Fachliteratur, Sprachkurse oder Musikunterricht.
Wie begegnet die Adolf Würth GmbH & Co. KG den Herausforderungen des Fachkräftemangels, insbesondere in Bereichen, die spezielle technische Kenntnisse erfordern?
Unser Ziel ist, Talente frühzeitig an das Unternehmen zu binden. Das bedeutet für uns im HR-Bereich wiederum, proaktiv auf die Herausforderungen des Fachkräftemangels zu reagieren und Veränderungen herbeizuführen.
Zum einen nehmen wir Berufe aus Nischengruppen, bei denen sich die Nachfolgeregelung schwieriger gestaltet, gezielt in das Ausbildungsportfolio auf – in diesem Jahr zum Beispiel die Ausbildung zur „Fachkraft für Arbeitssicherheit.“ Zum anderen arbeiten wir gezielt mit Partnern wie dem Trendence Institut zusammen, um die Wünsche potentieller Mitarbeitenden besser zu verstehen. Gleichzeitig kooperieren wir mit Europas führender Karriere- und Networking Plattform für Frauen, der herCAREER, um unser Portfolio auch in dieser Zielgruppe in den Fokus zu rücken.
Und selbstverständlich müssen auch wir als Arbeitgeber attraktive Rahmenbedingungen für alle Mitarbeitenden schaffen. So haben wir zuletzt Teilzeitstellen im Außendienst eingeführt und arbeiten kontinuierlich an der Erweiterung unseres flexiblen Arbeitszeitmodells. Hier bieten wir mit Mobile Office, der Möglichkeit zum Sabbatical oder unserer betriebseigenen Kindertagesstätte „Würtholino“ bereits wertvolle Benefits an.

Würth ist bekannt für seine innovativen Produkte und Lösungen. Wie binden Sie junge Talente in den Innovationsprozess ein und welche Rolle spielen sie in der Produktentwicklung?
Das Reinhold Würth Innovationszentrum Curio® ist nicht nur die logische Fortsetzung unserer Innovationsstrategie, sondern auch aus HR-Perspektive ein immenses Alleinstellungsmerkmal. Das Curio bietet Arbeitsplätze der Zukunft für Ingenieure, Mechatroniker, Chemiker und Techniker, aber auch Softwareentwickler und Spezialisten. Neben unseren F&E-Teams arbeiten hier Wissenschaftler und Studierende von technischen Universitäten Hand in Hand an den Innovationen von morgen. Würth kooperiert in diesem Rahmen beispielsweise mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, der Universität Stuttgart oder der Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau.
Abschließend würde uns interessieren, was Sie persönlich an Ihrer Arbeit bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG am meisten begeistert und welche Ziele Sie sich für die Zukunft gesetzt haben?
Das Wort „Danke“ ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur– das ist so einfach wie simpel, das hat mich aber sofort beeindruckt. Generell ist das wertschätzende, faire und enge Miteinander im Unternehmen wirklich besonders. Und darüber hinaus schätze ich die hohen Freiheitsgrade in meinem Tun, sowohl als Führungskraft als auch im Umgang mit meinem Team.
Unser gemeinsames Ziel ist es, der „Employer of Choice“ in unserer Branche zu werden, die vielen Talente draußen für Würth zu begeistern und sie auf unsere erfolgreiche Unternehmensreise mitzunehmen.
Vielen Dank für das Gespräch.