Henkel Personalleiter Oliver Wilhelms über Mut, Unternehmertum und Talente

Oliver Wilhelms Henkel

Bildrecht: Henkel | Steffen Hauser

Oliver Wilhelms, Personalleiter bei Henkel Deutschland und Schweiz, gibt Einblicke in die Talentstrategie eines der traditionsreichsten DAX-Unternehmen. Bei Henkel werden Mut, Unternehmergeist und persönliche Entwicklung gezielt gefördert. Von der ersten Bewerbung bis zur globalen Projektverantwortung. Wilhelms erklärt, wie Henkel junge Talente früh einbindet, über klassische Lebensläufe hinausblickt und ein Umfeld schafft, in dem Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und Innovationen mitgestalten. Besonders wichtig: der „Henkel-Fit“ – geprägt durch Neugier, Gestaltungswillen und Markenstolz.


Herr Wilhelms, Sie arbeiten bei einem der traditionsreichsten Unternehmen Deutschlands, das heute global agiert. Was hat Sie ganz persönlich an Henkel gereizt?

Henkel vereint vieles, was mich begeistert: Wir verbinden Konsumenten- und Industriegeschäft, sind DAX-Gründungsmitglied und zugleich familiengeführt. Unsere Wurzeln liegen in Deutschland, unser Geschäft ist international. Genau diese Vielfalt aus Tradition und Innovation, regionaler Verankerung und globaler Ausrichtung ist es, die Henkel für mich so spannend macht.

Henkel spricht von einer Unternehmenskultur, in der „Mut belohnt wird“. Wie übersetzen Sie diesen Anspruch konkret in Ihre Talentstrategie, etwa bei der Auswahl oder Entwicklung von Mitarbeitenden?

Mut und Unternehmergeist sind zentrale Elemente unserer Unternehmenskultur – und damit auch unserer Talentstrategie. Schon im Auswahlprozess achten wir darauf, ob jemand bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, Neues zu wagen und den Status quo zu hinterfragen.

Entscheidend ist nicht nur die Qualifikation, sondern der „Henkel-Fit“: Persönlichkeiten mit Neugier, Motivation und Gestaltungswillen. Dafür blicken wir bewusst über klassische Lebensläufe hinaus. Ehrenamt, Gap-Year oder Auslandserfahrung zeigen oft, wie Menschen mit Herausforderungen umgehen und sind wertvolle Hinweise auf mutiges Denken und Handeln.

Auch in der Weiterentwicklung setzen wir auf Mut: durch herausfordernde Projekte, individuelle Entwicklungspläne und ein breites Lernangebot von digitalen Trainingsformaten über Seminare hin zu individuellen Coachings. Denn bei Henkel schaffen wir ein Arbeitsumwelt, in dem Gestaltungswillen und mutige Entscheidungen möglich und erwünscht sind.

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Foto: Henkel

Henkel betreibt eigene Forschungseinrichtungen und Innovationszentren weltweit. Welche Möglichkeiten haben junge Talente bei Ihnen, früh an solchen zukunftsweisenden Projekten mitzuwirken und wie entdecken Sie Potenziale, die vielleicht noch unter dem Radar fliegen?

Wir vertrauen auf das Potenzial junger Talente und geben ihnen von Anfang an die Chance, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an innovativen Projekten mitzuwirken. Ob als Praktikant, Werkstudent oder Berufseinsteiger: Wer bei Henkel startet, arbeitet nicht „am Rand“, sondern mitten im Geschehen. Oft in interdisziplinären Teams und mit globaler Perspektive. Gerade unsere Forschungs- und Innovationszentren bieten dafür ein inspirierendes Umfeld. Hier entstehen neue Technologien, nachhaltige Lösungen und wegweisende Produktideen. Junge Talente können hier ihre Kreativität und ihren Entdeckergeist einbringen, um die Zukunft unserer Marken und Produkte mitzugestalten.

Zugleich legen wir großen Wert darauf, Potenziale früh zu erkennen, auch jenseits klassischer Karrieremuster. Mit ehemaligen Praktikanten und Werkstudenten bleiben wir über eigene Alumni-Programme in Kontakt, laden sie zu Netzwerkveranstaltungen ein und informieren sie gezielt über Einstiegsmöglichkeiten. Auch mit vielversprechenden Bewerbern, die es in einem Auswahlverfahren nicht sofort geschafft haben, bleiben wir im Dialog.

Wir glauben an Entwicklung und daran, dass Neugier, Motivation und Gestaltungswillen genauso entscheidend sind wie überzeugende Stationen im Lebenslauf. Deshalb schaffen wir Räume, in denen Talente wachsen, Neues ausprobieren und über sich hinauswachsen können. Denn wer den Mut hat, anders zu denken und sich im Team einbringt, bringt uns alle weiter.

Sie setzen stark auf unternehmerisches Denken in allen Bereichen. Wie gelingt es Ihnen, dieses Mindset nicht nur in Führungspositionen, sondern im gesamten Unternehmen zu verankern?

Unternehmerisches Denken ist tief in unserer Unternehmenskultur verankert und ein zentraler Baustein unserer Strategie. Uns ist wichtig: Dieses Mindset soll nicht nur in Führungsetagen gelebt werden, sondern im gesamten Unternehmen spürbar sein. Denn wir glauben, dass jeder, unabhängig von Rolle oder Funktion, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen mitgestalten und Impulse setzen kann.

Die Basis dafür bilden unsere Leadership Commitments. Sie sind Leitplanken unseres täglichen Handelns und gelten für alle Mitarbeitenden gleichermaßen. Um diese Prinzipien im Alltag greifbar zu machen, nutzen wir praxisnahe Tools wie Leadership Hacks, klare Do’s & Don’ts und regelmäßige Reflexionsformate. So entsteht ein gemeinsames Verständnis davon, was unternehmerisches Handeln bei Henkel konkret bedeutet und ein Umfeld, in dem jeder Verantwortung übernimmt. Unabhängig von Position oder Funktion.

Henkel steht für starke Marken wie Persil, Schwarzkopf oder Loctite. Welche Rolle spielt die Identifikation mit diesen Marken bei der Mitarbeitendenbindung und wie fördern Sie genau dieses „Markenstolz-Gefühl“ im Alltag?

Langfristige Verbundenheit beginnt mit der Identifikation mit unserer Unternehmensmarke und dem, wofür wir stehen. Unser Purpose „Pioneers at heart for the good of generations“ bringt das auf den Punkt: Mit Pioniergeist gestalten wir Innovationen, die das Leben heutiger und künftiger Generationen verbessern.

Unsere Marken und Produkte tragen zusätzlich zu einer starken emotionalen Bindung bei, sowohl bei den Kolleginnen und Kollegen, die direkt an ihnen arbeiten, als auch bei allen anderen, die stolz darauf sind, dass unsere Lösungen weltweit Vertrauen genießen. Dieses Wir-Gefühl fördern wir gezielt durch transparente Kommunikation, interne Formate und Initiativen, die unsere Werte und unseren Purpose im Alltag erlebbar machen. So wird Markenstolz zu einem gelebten Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Unabhängig davon, für welche Produktmarke man tätig ist.

Vielen Dank für das Gespräch.


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